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Die 10 größten Fehler beim Hauskauf

Veröffentlicht von auf 11. November 2017
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Bei allem was man macht, können Fehler passieren. Jeder hat schon mal Fehler gemacht. Mal kleinere, mal größere. Beim Hauskauf können Fehler besonders große Auswirkungen haben, insbesondere finanzielle Auswirkungen. Deswegen möchte ich heute auf einige Fehler eingehen, die Sie aus meiner Sicht vermeiden sollten.

1. Ungeduld

Man kauft ein Haus nicht von heute auf morgen. Seien Sie nicht ungeduldig und kaufen Sie nichts was Ihnen nicht wirklich zusagt. Die Idee zum Kauf reift auch. Also beginnen Sie frühzeitig sich mit dem Immobilienmarkt auseinander zu setzten. Machen Sie viele Besichtigungen, um sich ein gutes Bild über die angebotenen Häuser zu machen. Es ist wichtig sich vor Ort ein Bild zu machen, denn in Anzeigen wird vieles verschönt dargestellt. Mit der Zeit bekommen Sie so ein Gefühl für die Qualität der Häuser und der Preise.

Wenn Sie ungeduldig und uninformiert sind, besteht die Gefahr, dass Sie zu viel für Ihr Haus bezahlen.

2. Zu groß geplant

Viele argumentieren mit “Ich will ein Haus, ich brauche Platz für die Familie.” Wie viel Platz brauchen Sie aber tatsächlich?

Kaufen Sie nicht zu groß. Ein zu großes Haus hat nicht nur Vorteile. Neben einem höheren Kaufpreis ist es vor allem mit höheren Nebenkosten verbunden. Sowohl die Grundsteuer als auch die Heizkosten sind von der Größe des Hauses abhängig. Abgesehen davon ist der Pflegeaufwand viel höher. Und im Alter, wenn die Kinder aus dem Haus sind, bleiben viele Zimmer ungenutzt.

Also überlegen Sie gut, wie viel Platz Sie brauchen.

3. Gutgläubigkeit

Schon Lenin war der Meinung “Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.” Besonders beim Hauskauf sollten Sie das beherzigen.

Glauben Sie nicht alles was Ihnen der Verkäufer oder der Makler erzählt. Insbesondere was den Zustand des Hauses angeht. Oft wird nämlich versucht bekannte Mängel zu verschweigen.

Sie müssen also immer kritisch sein. Besichtigen Sie das Haus mehrmals. Wenn möglich, nehmen Sie andere Personen mit, die fachkundiger sind. Im Artikel “Die zweite Besichtigung einer Wohnung oder eines Hauses” habe ich beschrieben worauf Sie achten sollten.

4. Verhandlungsangst

Es gibt Menschen, die haben eine riesige Angst vor Preisverhandlungen. Sie würden lieber im Boden versinken als nach einem Preisnachlas zu fragen bzw. diesen zu fordern. Die Folge ist, dass Sie mehr zahlen als Sie müssten.

Machen Sie sich klar, dass es hier um Ihr hart verdientes Geld geht. Jeder Euro, den Sie beim Kaufpreis einsparen, kommt Ihnen mehrfach zu Gute. Je niedriger der Kaufpreis, um so niedriger die Grunderwerbsteuer, der Kredit, Teile der Notarkosten usw.

Also springen Sie über Ihren Schatten und verhandeln Sie ordentlich. Eine Anleitung zu Preisverhandlungen finden Sie im Artikel “Preisverhandlungen beim Hauskauf”

5. Hektik und Druck von außen

Viele Verkäufer und auch einige Makler versuchen Druck auf Sie auszuüben, um Ihre Entscheidung zu beschleunigen. Sie bringen oft weitere Interessenten ins Spiel, die ebenfalls kaufen möchten.

Lassen Sie sich von solchen Psycho-Spielchen nicht beirren. Ich war immer sehr skeptisch bei solchen Äußerungen. Das hat für mich einen faulen Beigeschmack.

Also lassen Sie sich nicht unter Druck setzten. Nehmen Sie sich die Zeit, um eine vernünftige Entscheidung zu treffen.

6. Gesamtkosten unterschätzt

Ein Haus ist kein Fahrrad. Der Hauskauf ist meist mit einem sehr hohen Kostenfaktor verbunden. Doch der Kaufpreis alleine ist nicht alles. Neben der Kaufsumme fallen Grunderwerbsteuer, Notarkosten und meist auch Maklergebühren an, die sich schnell auf bis zu 15% der Kaufsumme summieren. Diese Kosten dürfen Sie nicht ausblenden. Berücksichtigen Sie das bei der Finanzierung.

In dem früheren Artikel „Wie hoch sind die Nebenkosten beim Hauskauf?“ bin ich bereits auf die anfallenden Nebenkosten beim Hauskauf eingegangen.

7. Finanzierung unsicher/geplatzt

Es passiert nicht oft, aber es passiert. Es gibt Umstände, die es erschweren einen Kredit zu bekommen. Das ist nicht nur bei geringem Einkommen der Fall, sondern auch viele Selbständige haben oft das Problem, selbst wenn Sie gute Einkünfte haben.

Für den Kauf einer Immobilien bedeutet das, dass sie niemals einen Vertrag unterschreiben sollten, wenn Sie noch keine schriftliche Zusage von der Bank haben.

Die Rückabwicklung eines Vertrags kostet Geld. Dieses zahlt derjenige, der die Rückabwicklung verursacht hat. Bei einer geplatzten Finanzierung müssen Sie also mit weiteren Kosten oder sogar mit Schadensersatz rechnen, wenn der Notar-Vertrag bereits unterschrieben wurde.

8. Unterschätzer Modernisierungsbedarf (Schnäppchen-Falle)

Bei gebrauchten Häusern kommt es manchmal vor, dass ein Modernierungsstau vorhanden ist. Oft wird das vielen erst klar, wenn Sie das Haus beziehen, weil z.B. die Fenster undicht sind oder die Heizung nicht mehr warm wird.

Sie müssen bereits bei den Besichtigungen vor den Kauf den notwendigen Modernisierungsbedarf erkennen. Denn wenn Sie die Kosten dafür nicht kalkurieren, dann wird ganz schnell aus einem Schnäppchen Haus ein teures Vergnügen.

Kleiner Tipp: Nutzen Sie unsere Besichtigungschecklisten für Ihre Hausbesichtigung. Einfach für den Newsletter anmelden.

9. Eigenleistung

Oft wird ein höherer Kaufpreis in Kauf genommen, weil viele der Meinung sind, dass Sie die notwendigen Reparaturen in Eingenleistung erbringen können. Dabei überschätzen sich viele maßlos. Wenn Sie bestimmte Sachen noch nie gemacht haben, dann gehen Sie nicht davon aus, dass Sie das im Vorbeigehen machen können. Unterschätzen Sie auch nicht die Zeit, die Sie für selbst ausgeführte Arbeiten benötigen.

Die Selbstüberschätzung führt oft dazu, dass Baustellen aufgerissen werden, die dann nicht vollendet werden können. Doppelt hart ist es dann, wenn das Geld für einen Fachmann fehlt, der einem in dieser Situation unter die Arme greift, weil die Kosten dafür nicht kalkuliert wurden.

10. Finanzierung ohne Eigenkapital (Vollfinanzierung)

Bereits im Artikel “Hausfinanzierung ohne Eigenkapital (Vollfinanzierung)” habe ich beschrieben wie ich zu diesem Thema stehe. Aus meiner Sicht ist eine Vollfinanzierung finanziell nicht vernünftig, wenn Sie tatsächlich keine Geldreserven haben. Im schlimmsten Falle ist das sogar der Weg in den Ruin. Wenn Sie kein Geld haben, dann sollten Sie auch keinen Hauskauf in Erwägung ziehen.

Fazit

Behalten Sie die beschriebenen Punkte im Hinterkopf. Sie können Ihnen viel Ärger ersparen, den Sie sich ganz sicher nicht wünschen. Das Eigenheim verbinden viele mit Glück und Zufriedenheit. Also machen Sie aus Ihrem Hauskauf keinen Albtraum.

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